Laut einer aktuellen Erhebung der Private Hochschule Göttingen haben die Hälfte der Abiturient:innen als Berufswunsch Influencer:in angegeben. Aber lässt sich mit dem neuen Berufsbild auch gut leben? Diese Infografik zeigt, wie die Verdienstchancen mit Werbekooperationen stehen.
Ob und wie viel man als Influencer:in insbesondere als Instagramer:in verdienen kann, wollten auch die Betreiber der Steuer-App accountable wissen. Dabei haben sie einige spannende Statistiken aus den Jahren 2018 bis 2022 gefunden. Die Kernaussagen wurden in einer Infografik zusammengefasst, die sie mit den Leser:innen unseres Magazins teilen. Die Quellen genannter Zahlen sind in der Infografik angegeben. Wir haben die Inhalte für euch zusammengefasst.
Die Plattform ist entscheidend für den Geschäftserfolg als Influencer:in
Influencer:innen leben in der Regel von Einnahmen aus Werbeplatzierungen. Doch ob gekauft wird oder nicht, hängt auch von der Plattform ab, die sie nutzen. Insbesondere Follower von Influencer:innen auf YouTube, Instagram und überraschenderweise auch auf Blogs sind kaufinteressiert. Natürlich kann man auch auf anderen Social-Media-Plattformen geschäftlichen Erfolg haben, aber der Großteil der deutschsprachigen Internetnutzer:innen tummelt sich auf diesen drei Plattformen.
In der richtigen Branche lässt sich richtig gut absahnen
Die Einnahmen aus Werbetätigkeiten und Produktempfehlungen hängen auch davon ab, in welcher Branche sich Influencer:innen thematisch bewegen. Die Top-Branchen für Instagram-Influencer:innen sind in abnehmender Reihenfolge: Haustiere, Sport, Familie, Beauty, Fashion, Lifestyle, Food und Reisen.
Von Nano bis Mega - je höher die Reichweite, desto höher der Verdienst
Ein weiterer Faktor, der die Höhe der Einnahmen einer Influencerin oder eines Influencers beeinflusst, ist die Anzahl der Follower:innen. Für Instagram hat sich diesbezüglich eine Gruppierung von Influencer:innen in folgenden fünf Kategorien etabliert:
- Nano-Influencer:innen: 1.000 - 5.000 Follower:innen
- Micro-Influencer:innen: 5.000 - 20.000 Follower:innen
- Mid-tier-Influencer:innen: 20.000 - 100.000 Follower:innen
- Macro-Influencer:innen: 100.000 - 1.000.000 Follower:innen
- Mega-Influencer:innen: Über 1.000.000 Follower:innen
Dabei ist zu beachten, dass nur echte Follower – also Profile echter Menschen – zum Geschäft beitragen. Es besteht auch die Möglichkeit, Follower:innen zu kaufen. Das klingt zunächst gut, ist aber für Influencer:innen geschäftsschädigend. Bei gekauften Follower:innen handelt es sich in der Regel um Bots, also computergenerierte Profile, oder um Profile echter Menschen, die jedoch in einem anderen Teil der Welt leben. Beide haben eines gemeinsam: Gekaufte Follower haben kein Interesse an den Inhalten und kaufen keine Produkte, die empfohlen werden.
Echte Menschen als Follower zu haben und dazu auch noch aus den Regionen der Unternehmen, deren Produkte empfohlen werden, ist das Rezept für erfolgreiche Werbekooperationen. Oder anders gesagt: Dein geschäftlicher Erfolg.
In Deutschland lassen sich laut der in der Infografik angegebenen Zahlen lediglich 3,66% der Instagram-Influencer:innen in den Kategorien Macro und Mega einordnen. Das zeigt, dass es nicht einfach ist, als Influencer:in erfolgreich zu sein. Es kann sich aber lohnen.
Von 10 bis 15.000 Euro pro Post und mehr mit Werbekooperationen auf Instagram
Die gute Nachricht ist, dass man keine Mega-Influencer:in sein muss, um Geld mit Produktplatzierungen zu verdienen. Nano-Influencer:innen in Deutschland können schon mit einer niedrigen Followerzahl zwischen 10 und 16 Euro pro Post verdienen sowie einen durchschnittlichen monatlichen Umsatz von 1.310 Euro erzielen. Micro-Influencer:innen verdienen zwischen 30 und 270 Euro pro Post und können im Schnitt 1.910 Euro monatlich umsetzen.
So richtig interessant wird es aber, wenn man es als Mid-tier-Influencer:in geschafft hat. Hier lassen sich im Schnitt pro Post Umsätze von 200 bis 2.300 Euro erzielen. Bei Macro-Influencer:innen sind es sogar zwischen 1.500 und 10.500 Euro. Den Jackpot in Deutschland knacken jedoch Mega-Influencer:innen mit 15.000 Euro und mehr pro Post. Auffällig ist, dass trotz der hohen Gage pro Post der monatliche durchschnittliche Umsatz von Mega-Influencer:innen rund 14.210 Euro beträgt.
Wie können Statistiken interpretiert werden?
Erhebungen und Statistiken sind wichtig, um den Markt und deine Rolle darin besser einschätzen zu können. Durchschnittsangaben sind berechnete Mittelwerte; das bedeutet, in der jeweiligen Kategorie gibt es Erwähnungen, die darüber, aber auch darunter liegen. "Von bis"-Angaben verdeutlichen das Verhandlungspotenzial. Erhebungsdaten sind immer nur als Momentaufnahme zu betrachten. Gerade die Influencer-Branche ist sehr dynamisch und verändert sich stetig, gefühlt halbjährlich.
Um mehr darüber zu erfahren, über welche Wege Influencer:innen Geld verdienen können, lies auch "23 Verdienstmoeglichkeiten für Influencer:innen und Content Creator:innen" in unserem Magazin.
