YouTube-Shorts ist aktuell ein Reichweitenmagnet. Geld verdienen über die Werbebeteiligung in Hochformatvideos ist aber nicht möglich. Das ändert sich zum 1. Februar 2023. Es hat aber, im wahrsten Sinne des Wortes, einen Haken. Auch bestehende YPP-Teilnehmer:innen sind davon betroffen!

Autor: Petru Leuthold

Im Zuge der Einführung einer Beteiligung an den Werbeeinnahmen für Anzeigen, die zwischen Shorts eingeblendet werden, hat YouTube seine Nutzungsbedingungen für die Teilnahme am YouTube-Partnerprogramm (YPP) aktualisiert, beziehungsweise modularisiert, wie der Betreiber auf seiner Plattform schreibt.

Konkret heißt das, dass die bisherigen Nutzungsbedingungen in vier Modulen aufgeteilt werden, die jeweils für eine Monetarisierungsmöglichkeit steht. Der Plattformbetreiber sagt, dass Creator:innen so mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Monetarisierung ihrer YouTube-Kanäle erhalten werden. 

Diese Termine musst du kennen, damit du kein Geld verlierst

Hierbei sind zwei Datumsangaben wichtig: Die Monetarisierung für Shorts beginnt am 1. Februar 2023. Bis dahin müssen die neuen Nutzungsbedingungen akzeptiert werden, um darüber Geld verdienen zu können. Näheres gibt es unter Modul 2 weiter unten im Text zu lesen.

Das zweite Datum betrifft bestehende Teilnehmer:innen am YPP. Diese haben bis zum 10. Juni 2023, die Chance, die neuen Rahmenbedingungen zu akzeptieren. Beim Unterlassen wird die Akkreditierung entfernt und die Monetarisierung eingestellt. Erneuten Zugriff erhält man über eine neue Bewerbung, wofür man die geltenden Zugangsvoraussetzungen erfüllen muss.

Qualifizierung für das YouTube-Partnerprogramm? So gehts!

Mit den neuen Nutzungsbedingungen für das YPP-Partnerprogramm wurden auch die Kriterien zur Qualifizierung der Bewerbung angepasst. Zur Teilnahme mussten bisher zwei Kennzahlen erreicht werden: 1.000 Abonnent:innen UND 4.000 Stunden Watchtime mit öffentlichen Videos im Querformat in den letzten 12 Monaten. Das Abspielen von Shorts wird in der Watchtime dabei nicht berücksichtigt. Diese Kriterien bleiben bestehen.

Mit Shorts gibt es nun eine zweite Möglichkeit zur Qualifizierung am YPP, nämlich das Erreichen von 1.000 Abonnent:innen UND 10 Millionen gültige Shorts-Aufrufe in den letzten 90 Tagen. Das klingt viel, das ist es auch, aber YouTube beschenkt Creator:innen, die Shorts veröffentlichen, mit starken Reichweiten, was diesen Wert relativiert. Deswegen lohnt es sich, auf das Format zu setzen. Jedenfalls für den Moment.

Hast du obige Kriterien erreicht, wird dein Kanal manuell überprüft. Hat die YouTube-Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter nichts zu bemängeln, sollte sich nun die Tür zum YPP öffnen.

Wie sehen aber die neuen Nutzungsbedingungen aus? Damit du einen guten Überblick hast, haben wir im Folgenden die vier neuen Module zusammengefasst.

Die vier neuen Module des YouTube-Partnerprogramms (YPP)

Modul 1: YPP-Rahmenbedingungen (Verpflichtend für alle)

Die YPP-Rahmenbedingungen stellt die Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen YouTube und allen Teilnehmer:innen des Programms dar. Darin werden allgemeingültige Dinge festgelegt wie beispielsweise, wie die Einnahmen bezahlt werden, die Inhaltsrichtlinien der Plattform oder den Umgang mit Urheberrechte.

Die Zustimmung dieses Moduls ist für alle die am YPP teilnehmen möchten verpflichtend. Das gilt auch für bestehende Teilnehmer:innen, die bis zum 10. Juli 2023 den neuen Rahmenbedingungen zustimmen müssen, wenn sie nicht den Zugang zum Partnerprogramm verlieren möchten. Wichtig: Wer mit Shorts Geld verdienen möchte, sollte möglichst vor dem 1. Februar 2023, die Zustimmung abgeben und im selben Zug auch für das Modul 2 (siehe unten), um keine Einnahmen zu verpassen. 

Natürlich willst du dir die YPP-Rahmenbedingungen davor durchlesen. Hier findest du sie.

Modul 2: Monetarisierung der Wiedergabeseite (Langformat)

Wer an der Monetarisierung von Videos und Livestreams im Langformat beteiligt werden möchte, muss dieses Modul akzeptieren. Er ist gültig für YouTube, YouTube Music, YouTube Kids und Streams, die im Langformat über YouTube-Premium ausgestrahlt werden. Das ist also das Modul, dass bestehende YouTubepartner:innen dringend zustimmen sollten, wenn sie weiterhin Werbeeinnahmen mit ihrem bisherigen Content verdienen möchten.

Die Monetarisierungsrichtlinien für YouTube Shorts und wie sich die Einnahmen berechnen, hat YouTube hier zusammengefasst.

Modul 3: Monetarisierung von Shorts (Hochformat)

Dieses Modul regelt die neu geschaffene Beteiligung an Anzeigen, die zwischen Shorts abgespielt werden. Wer heute zustimmt, wird ab dem 1. Februar 2023 automatisch an den Werbeeinnahmen beteiligt. Erfolgt die Zustimmung nach dem 1. Februar, wird ab dem Datum der Zustimmung beteiligt. Das Datum sollten bestehende YPP-Teilnehmer:innen im Hinterkopf haben, damit sie keine Einnahmen verpassen. Rückwirkend ist eine Beteiligung nicht möglich. Hier gelangst du zu den vollständigen Monetarisierungsrichtlinien für YouTube Shorts

Übrigens: Die Qualifizierung für YouTube-Shorts erfolgt bereits seit Oktober 2022. Du bist automatisch dabei. Ob dein Kanal über Shorts monetarisiert werden kann, erfährst du im YouTube-Studio unter dem Reiter "Einnahmen".

Modul 4: Nachtrag für kommerzielle Inhalte

YouTube bietet Content Creator:innen über die Beteiligung an Werbeeinnahmen weitere Möglichkeiten an, um Geld über die Plattform verdienen zu können. Diese werden im Modul Nachtrag für kommerzielle Inhalte geregelt. Mit der Zustimmung werden so neue Funktionen freigeschaltet, mit der du Einnahmen über deine Fans generieren kannst. Dazu gehört der Super Chat, die Super Sticker und der Super Thanks. Solltest du dich dafür bereits qualifiziert haben, ist hierzu ausnahmsweise keine Aktion nötig. 

Mehr Infos über die kommerziellen Inhalte auf YouTube erhältst du hier.

Einen guten Überblick über die neuen Nutzungsbedingungen sowie über die Module gibt YouTube in dem untenstehenden Video. In den Kommentaren werden die Veränderungen größtenteils begrüßt. Wie ist deine Meinung dazu? Schreib sie unten, in den Kommentaren.

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